Tischtennis, Arbeit, Darts – und der Traum von Ruhpolding
Clemens König (23) will zum Finale des Bavarian TT-Race
Knapp ein Monat ist es noch bis zum bayerischen Finale des Bavarian TT-Race in Ruhpolding. Einer, der unbedingt im erlauchten Teilnehmerfeld der 16 Akteure dabei sein möchte – und dabei sehr gute Karten hat – ist Clemens König. Aktuell führt der Kühbacher die TTR-Faktorrangliste an; Ende Oktober ist der Stichtag für diese Race-Saison.
Erst seit einem Jahr greift der 23-Jährige wieder zum Schläger, spielt Races, trainiert im Verein und absolviert Punktspiele. Sieben Jahre lang war König praktisch komplett raus aus dem Sport. Als 15-Jähriger hatte er zuletzt zwei Jahre in der Jugend in Erdweg gespielt. Den Bezug zum Tischtennis erhielt König über seinen Vater:
„Der hat mich damals in unserem Wohnort mitgenommen – da gab es einen Hobbyverein, der fast nur aus Rentnern bestand. Ich habe quasi Tischtennis durch meinen Vater und Rentner gelernt“, erzählt König.
Zweieinhalb Stunden Fahrt zu einem Turnier
Als er im vergangenen Jahr nach Kühbach, nordöstlich von Augsburg, zog, fand er schnell Anschluss beim ansässigen TSV. „Der Verein ist sehr aktiv, da fühle ich mich wohl.“ König integrierte sich rasch – und hatte plötzlich wieder richtig Bock auf Tischtennis. Er fährt durchschnittlich dreimal pro Woche zu Race-Turnieren, trainiert zweimal und bestreitet die Punktspiele.
Weil die Race-Turniere meist mindestens eine Stunde Autofahrt mit sich bringen, versucht König oft, gleich zwei Turniere an einem Abend zu spielen. „Zum Beispiel in Moosburg beim Wolfgang Hambach finden immer zwei Turniere hintereinander statt“, sagt er. Die weiteste Anreise zu einem Race dauerte zweieinhalb Stunden – einfach.
Für König bringen die Race-Turniere viele Vorteile mit sich. Das Antreten gegen unterschiedliche Spielsysteme bringt ihn spielerisch weiter, und er schätzt die Flexibilität. „Wenn ich manchmal von der Arbeit nach Hause komme, schaue ich noch mal, ob es irgendwo ein Race gibt, bei dem ich teilnehmen kann – und fahre spontan hin. Die Turniere machen einfach Spaß.“
Mit dem Kumpel gemeinsam nach Ruhpolding?
In nur einem Jahr Race-Zeit hat König nicht nur viele nette Tischtennis-Bekanntschaften gemacht, sondern in Anh Duy Tran (Weißblau Allianz München) einen echten Kumpel gefunden. Die beiden verbindet einiges: Auch Tran spielt noch nicht lange Tischtennis, ist aber viel auf Turnieren unterwegs – und aktuell als Dritter der Rangliste ebenfalls ein Kandidat für Ruhpolding.
„Wir haben auch schon zusammen bei Zweiermannschaftsturnieren gespielt. Das Einzige, was mich wurmt, ist meine 4:6-Bilanz gegen Anh Duy – das muss ich noch ausmerzen“, lacht König.
Arbeit, Tischtennis und Darts
Neben dem Tischtennis ist Darts seine große Leidenschaft. Der Tagesablauf des 23-Jährigen besteht häufig aus Arbeit, Tischtennis und Darts-Spielen – auch auf Turnieren. Im Tischtennis will König stetig besser werden: „Ich merke, wie ich viel bewusster trainiere als früher. In der Jugend ist man halt einfach ins Training gegangen. Heute macht man sich viel mehr Gedanken über die Intention des Trainings.“
Bis zum Race-Finale am 15. November hat Clemens König noch Zeit, seine Form weiter zu verbessern.
